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Augenlider erklärt: Warum bilden sich Schlupflider?

Inhaltsverzeichnis

Die Haut der Augenlider ist ausgesprochen dünn und verliert deshalb sehr früh – individuell unterschiedlich – ihre Elastizität und Straffheit. Die Oberlider sind dabei stärker und früher betroffen als die Unterlider, weil sie durch das permanente Öffnen und Schließen der Augen einer ständigen mimischen Aktivität ausgesetzt sind. Die Zeichen der Gesichtsalterung wie Faltenbildung, Schlupflider, Tränensäcke und Augenringe lassen ein Gesicht müde, traurig und verlebt aussehen. Viele denken dann über eine Schönheitsoperation nach, um wieder jünger und erholter auszusehen.

In diesem Artikel erklären wir Ihnen detailliert und fachgerecht die Anatomie und Ästhetik der Augenpartie und erläutern Ihnen, wie Schlupflider, Tränensäcke und Augenringe entstehen. Denn für Ihre Entscheidung, ob Sie eine Augenlidstraffung durchführen lassen, ist es wichtig, dass Sie sich gründlich informieren und die Gesamtheit der Faktoren verstehen, die Ihr individuelles Erscheinungsbild ausmachen.

Das Idealbild einer ästhetischen Augenpartie

Im Allgemeinen gilt eine Augenpartie als schön, wenn sie jung aussieht und bestimmte Merkmale aufweist:

Wie fast überall am menschlichen Körper besteht keine vollständige Symmetrie der einander gegenüberliegenden Strukturen. In der Augenpartie sind oft die Lidspalten ungleich, oder ein Auge liegt tiefer in seiner Augenhöhle, oder ein Augenlid hängt tiefer.

Die Oberlidregion bei Frauen und Männern: Welche Unterschiede gibt es?

Weibliche Augen erscheinen größer und „offener“ als männliche, weil die Oberlidkonfiguration zwischen Frau und Mann von Natur aus unterschiedlich ist.

Die Augenbrauen einer Frau sind schmal, nach oben geschwungen und befinden sich weiter von den Augen entfernt. Sie sollten knapp oberhalb des knöchernen Augenhöhlenrands liegen. Als attraktiv gilt ein leicht geschwungener Verlauf. Die Augenbrauen eines Mannes sind dagegen eher wulstig, deutlich gerader verlaufend und typischerweise näher an den Augen. Sie sollten in etwa auf der Höhe des tastbaren Augenhöhlenrands liegen. Eine zu hohe Position oder ein geschwungener Verlauf feminisieren typisch männliche Gesichtszüge.

Die obere Lidfurche liegt bei der Frau in der Regel in einer Höhe von 8 bis 10 mm über der Wimpernkante. Beim Mann hingegen ist sie mit 6 bis 8 mm deutlich tiefer angesetzt.

Das Oberlid einer Frau ist von Natur aus straffer und zeigt eine deutliche Oberlidfurche mit gut sichtbarer, glatter wimpernnaher Haut. Zur natürlichen Konfiguration eines männlichen Oberlids gehört ein gewisser Hautüberschuss. Eine zu deutliche Oberlidfurche wirkt beim Mann feminin.

Mehr über die fachgerechte Lidstraffung beim Mann erfahren Sie in unserem Blogartikel.

Unterschiede im Aufbau der Augenlider bei Europäern und Asiaten

Die Augenlider von Asiaten unterscheiden sich im Aufbau von denen der Europäer. So sitzt die obere Lidfurche tiefer und verläuft anders. Darüber hinaus gibt es erhebliche ethnische Variationen bei der Lidanatomie unter den asiatischen Volksgruppen (Chinesen, Japaner, Koreaner u. a. m.).

Bei Europäern (Kaukasiern) befindet sich die obere Lidfurche etwa 6 bis 10 mm von der Lidkante entfernt, bei Asiaten hingegen nur 2 bis 5 mm. Die „asiatische“ obere Lidfurche setzt häufig am zur Nase gelegenen Lidwinkel an, formt hier eine Hautfalte, die das Auge schlitzförmig erscheinen lässt, und verläuft anschließend parallel zur Lidkante oder seitlich ansteigend. Das heißt, der größte Abstand zur Lidkante ist nie in der Mitte wie beim europäischen Lid (mit einem eher sichel- oder halbmondförmigen beweglichen Oberlid).

Charakteristisch für das Erscheinungsbild der asiatischen Augenpartie sind:

Ein asiatisches Oberlid erscheint als Ganzes verengt. So ist der rassistisch-diskriminierende Ausdruck „Schlitzauge“ entstanden. Ein Oberlid mit einem deutlich sichtbaren beweglichen Teil macht ein größeres Auge.

Ausflug in die Anatomie: So sind die Augenlider aufgebaut

Ober- und Unterlid werden durch die Augenbraue bzw. die Wangen-Lid-Furche von den umgebenden Strukturen Stirn und Wangen abgegrenzt. Die freien Ränder des Ober- und Unterlids sind mit Wimpern besetzt, gehen an den beiden Augenwinkeln ineinander über und umrahmen die Lidspalte. Der äußere Augenwinkel ist spitzwinklig, der innere Augenwinkel ist (bei Europäern) abgerundet.

Oberes und unteres Augenlid bestehen aus verschiedenen Gewebeschichten und sind prinzipiell identisch aufgebaut. Unter chirurgischen und funktionellen Gesichtspunkten wird zwischen vorderer und hinterer Lamelle unterschieden:

Beim Öffnen und Schließen der Augenlider ist das obere Lid aktiv beweglich – das Unterlid erfüllt dabei eine stabilisierende Funktion, indem es über den Augenringmuskel einen Gegendruck von unten aufbaut.

Augenlider erfüllen wichtige Funktionen

Die Augenlider schützen den Augapfel („Bulbus“) vor äußeren Einwirkungen und tragen Sorge dafür, dass der Tränenfilm durch regelmäßige Lidschläge über das vordere Auge verteilt wird und somit das Auge feucht bleibt.

Zum Schutz des Auges vor fliegenden Insekten oder kleineren Partikeln, zu hellem Licht und Austrocknung werden die Augenlider geschlossen. Zusammen mit Tränenflüssigkeit haben sie die Funktion eines Scheibenwischers und können einen Fremdkörper entfernen. Bei hellem, blendendem Licht dienen sie als Blendschutz. Durch den Lidschluss im Schlaf wird das Auge lichtdicht verschlossen und vor Austrocknung geschützt.

Eine bemerkenswerte Eigenschaft der Lider ist ihre extreme Beweglichkeit. Sie zählen zu den beweglichsten Strukturen des menschlichen Körpers. Das Verschließen der Augenlider erfolgt immer synchron und findet über das Zusammenwirken von Ober- und Unterlid statt. Im wachen Zustand gibt es pro Minute durchschnittlich acht bis zwölf Lidschläge, wobei Frauen öfter und schneller „blinzeln“ als Männer. Die Lidbewegung erfolgt willkürlich und darüber hinaus über den sogenannten Lidschlussreflex unwillkürlich.

Einige für die Bewegung der Lider zuständige Muskeln gehören zur Gruppe der mimischen Gesichtsmuskulatur, was die wichtige Rolle der Augenlider bei der Bildung des Gesichtsausdrucks und der Mimik unterstreicht. An ihnen lässt sich die momentane Verfassung ablesen und ein Eindruck von der Persönlichkeit gewinnen, sorgen sie doch beispielsweise für einen erschreckten oder ängstlichen Blick sowie den Ausdruck von Freude, Trauer oder Müdigkeit.

Eine fundierte spezialisierte Ausbildung wie die unserer Fachärzte Dr. Dippe und Dr. Nichlos, ein hohes Maß an Erfahrung, innovative, bedarfsangepasste Operationstechniken und die Liebe zum Detail entscheiden über makellose funktionelle und ästhetische Ergebnisse ebenso wie über den reibungslosen und komplikationsarmen Heilungsverlauf.

„Problemzone“ Oberlid: Schlupflider durch altersbedingten Hautüberschuss

Die obere Lidfurche, auch Lid- oder Umschlagsfalte genannt, untergliedert das Oberlid: Das bewegliche Oberlid reicht von der Wimpernkante bis hin zur Oberlidfurche und ist bei geöffneten Augen ohne Hautüberschuss weitgehend sichtbar. Über der oberen Lidfurche bis hin zu den Augenbrauen ist die Oberlidhaut unbeweglich. Dieser Bereich ist beim jungen Menschen straff und elastisch, wenn kein Hautüberschuss besteht. Mit der Erschlaffung der Oberlider geht eine Lidhautdoppelung einher und es entsteht eine Deckfalte.

Dieser altersbedingte Hautüberschuss am Oberlid ist das Hauptsymptom der Oberliderschlaffung und die Hauptursache für den Attraktivitätsverlust des menschlichen Auges. Er kann gleichmäßig und ungleichmäßig ausfallen, mäßig oder übermäßig ausgeprägt sein. Insbesondere ein Überschuss, der am äußeren Lid stärker als am inneren ist, vermittelt den Eindruck von Müdigkeit oder Traurigkeit. Ein extremer Hautüberschuss kann sogar die betrachtbare Umgebung verkleinern, also eine sogenannte Gesichtsfeldeinschränkung bewirken.

Die alleinige Entfernung von Hautüberschuss ist keine zeitgemäße Behandlung des alternden Auges! Lesen Sie mehr über die von unseren spezialisierten Fachärzten praktizierten OP-Verfahren bei der Oberlidstraffung.

Wie machen sich erschlaffte Oberlider noch bemerkbar?

Auch die feinen Muskelfasern des Augenringmuskels verlieren an Spannkraft, der bindegewebige Halteapparat lockert sich, und kleine Fettdepots können nach vorn treten. Diese kleinen Fettkörper wölben die Oberlider sichtbar nach außen und verändern das Erscheinungsbild des Auges zusätzlich unvorteilhaft.

Bei erschlafften Oberlidern wird eine atrophische von einer hypertrophen Form unterschieden:

Mit zunehmender Erschlaffung des Oberlids bleiben bei geöffneten Augen das bewegliche Oberlid und die Oberlidfurche verborgen. Der Hautüberschuss unter den Augenbrauen drückt – optisch wie physisch – auf das Oberlid, der Wimpernkranz schaut nur knapp darunter hervor oder wird ebenfalls verdeckt.

Auch die Augenöffnung verkleinert sich dadurch. Ein kompensatorisches Anheben der Augenbrauen durch Anspannung der Stirn führt dort zu einer Faltenbildung und zu einem unnatürlichen Brauenschwung. Häufig ist nur durch Aktivierung von Hilfsmuskulatur eine ausreichende Öffnung der Lidspalte möglich.

Die leicht schräg nach außen ansteigende Lidachse wird horizontal oder fällt sogar nach außen ab. Dadurch verwandelt sich die jugendliche Mandelform der Augen in eine eher runde Form. Das äußere Dreieck der Bindehaut wird immer größer („Scleral Show“).

Worin liegen die Ursachen für Schlupflider?

Die Liderschlaffung ist ein natürlicher Prozess des Älterwerdens; er wird von Medizinern als Dermatochalasis bezeichnet. Auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen, sodass bei manchen Menschen Schlupflider bereits in jungen Jahren auftreten. Folgende Faktoren können – wenn sie übermäßig auf die Augenlider einwirken – den Prozess beschleunigen:

Bei einer Blepharochalasis handelt es sich hingegen um eine seltene Erkrankung mit wiederkehrenden („rezidivierenden“) Schwellungen, sogenannten Lidödemen, die ein Erschlaffen der Lider bewirkt. Phasen der Schwellung und Abheilung wechseln sich ab, wobei die Schwellung Tage bis Wochen andauern kann. Das Blepharochalasis-Syndrom kann bereits im Kindesalter auftreten.

Darüber hinaus kann eine müde erscheinende Augenpartie auch durch ein Absinken der Augenbrauen hervorgerufen werden. In solchen Fällen eines Pseudo-Schlupflids ist nicht ein Überschuss an Oberlidhaut die vorrangige Ursache für das Herabhängen der Oberlider, sondern mehr die abgesunkene Schläfenpartie. Das Tiefertreten der Augenbrauen allein kann also das Erscheinungsbild von Schlupflidern vortäuschen.

Pseudo-Schlupflider durch abgesunkene Augenbrauen

Die Augenbrauenkonfiguration muss demnach in der plastisch-ästhetischen Lidchirurgie besonders beachtet werden, denn das Erscheinungsbild der Augenbrauen ist für den Gesamteindruck eines Gesichts von entscheidender Bedeutung. Bedenken Sie, dass in Karikaturen nur mit einer dünnen Linie für die Augenbraue der Gesichtsausdruck einfach, aber treffend vermittelt werden kann! Augenbrauen können in ihrer Gesamtheit – also waagrecht – oder nur in Teilen (dann typischerweise schläfenseitig) absinken. Waagrecht abgesunkene Augenbrauen bewirken einen finsteren Blick, während seitlich abgesunkene Augenbrauen eher Müdigkeit und Verstimmtheit vermitteln.

In der Chronologie des alternden Gesichts treten seitlich abgesunkene Augenbrauen bereits in jungen Jahren (mit 35 oder 40) auf. Der Grund dafür ist die unterschiedliche Gewebebeschaffenheit im Bereich von Stirn und Schläfenregion. Wenn Sie einmal an Ihre Stirn und Schläfe greifen, stellen Sie fest, dass sich die Haut der Schläfe viel leichter verschieben lässt als die Stirnhaut. Deswegen treten nur seitlich abgesunkene Augenbrauen häufiger auf als waagrecht bzw. gleichmäßig abgesunkene.

Bei seitlich sehr abgesunkenen Augenbrauen ist es möglich, dass nicht der Hautüberschuss die vorrangige Ursache für das Herabhängen der Oberlider ist. Eine (alleinige) Oberlidstraffung kann dann zu einem unbefriedigenden Behandlungsergebnis führen, weil durch das Fortbestehen der abgesunkenen Augenbrauen trotz der Straffung des Oberlids ein eher kleines Auge bestehen bleibt. In diesen Fällen ist eine gleichzeitige Anhebung der Augenbrauen zu erwägen, um wirklich „offene“ Augen mit einer attraktiven Ausstrahlung wiederherzustellen.

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