Plastische Chirurgie - ein hoch spezialisiertes Fachgebiet

Plastische Chirurgie versus Schönheitschirurgie

Plastische Chirurgie ist ein junges und sehr leistungsfähiges Fachgebiet der Medizin mit eigener Facharztqualifikation. Die Ausbildung erfolgt zum Großteil im Bereich der wiederherstellenden Chirurgie, die sich z. B. der Korrektur von angeborenen Deformationen, Unfallverletzungen oder Verbrennungen widmet. Die Plastisch-ästhetische Chirurgie, die landläufig als Schönheitschirurgie bezeichnet wird, ist (nur) ein Teil dieser Fachgebietsqualifikation.

Sogenannte Schönheitsoperationen haben sich in unserer Gesellschaft fest etabliert. Die Plastisch-ästhetische Chirurgie wird heutzutage von Menschen aller sozialen Schichten in Anspruch genommen, um ihr körperliches Erscheinungsbild und, oft damit verbunden, auch ihr seelisches Wohlbefinden zu verbessern.

Die Augenlidkorrektur, die Fettabsaugung und die Brustvergrößerung mit Implantaten sind die gefragtesten ästhetisch-plastischen Operationen in Deutschland. 2017 wurde die Brustvergrößerung von der Lidstraffung als häufigste Operation abgelöst. Dieser Umstand ist darauf zurückzuführen, dass sich auch Männer mehr und mehr ästhetischen Korrekturen unterziehen.

Schlupflider, Tränensäcke, Hängebäckchen, Doppelkinn, eine zu große oder erschlaffte Brust, eine unschöne Bauchkontur, hartnäckige Fettpolster: Wer Problemzonen an seinem Körperbild wahrnimmt, denkt oft über eine plastisch-ästhetische Korrektur nach. Durch gute Planung und kompetente Durchführung können wir Ihnen ein beeindruckendes und dauerhaftes Behandlungsresultat garantieren. Unser Grundsatz bei jedem Korrektureingriff lautet: Die einfachste Lösung mit dem geringsten Risiko, die gleichzeitig ein sehr gutes ästhetisches Resultat gewährleistet, ist die beste Lösung für unsere Patienten.

Eine kleine Zeitreise

Die frühesten Spuren in der Geschichte der Plastischen Chirurgie lassen sich bis in das vorchristliche 6. Jahrhundert zurückverfolgen, als Priester in Indien die Kunst des Nasenersatzes praktizierten. Das Abschneiden der Nase war in alten Kulturen eine verbreitete Bestrafung. Menschen, die gegen göttliche oder irdische Gesetze verstoßen hatten, wurden so stigmatisiert.

In der Vorläuferepoche von den vorchristlichen Anfängen bis ca. 1800 erfolgten hauptsächlich Rekonstruktionsversuche bei fehlender Nase. Wundärzte ohne Universitätsstudium erlernten die Operationen wie ein Handwerk im direkten Meister-Schüler-Verhältnis. Typisch für diese Epoche ist es deshalb, dass es zu keinem kontinuierlichen Wissenstransfer kam. Techniken, wie man sie später erst wieder in der Moderne erarbeitete, wurden schon früher entwickelt, gerieten aber in Vergessenheit. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden Nachrichten von plastischen Operationen sogar als unglaubwürdig, als reine Fabel bezeichnet.

Im 19. Jahrhundert trat anstelle des einst gering geachteten Wundarztes, der oft nicht lesen und schreiben konnte, der an der Universität ausgebildete, in der Regel lateinkundige und umfassend gebildete Chirurg. Die Universität wurde zum Motor der wissenschaftlichen Entwicklung von Chirurgie und Plastischer Chirurgie. Narkose und Hygienemaßnahmen gegen Wundinfektion schufen neue Möglichkeiten.

Durch die zahlreichen Kriegsverletzten vor allem der beiden Weltkriege, die es zu versorgen galt, hatte dieses Fach in Europa und den USA eine Blüte erlebt. Dagegen erlitt die Entwicklung der Plastischen Chirurgie, wie der gesamten Kultur, in Deutschland durch den Zweiten Weltkrieg einen Rückschlag. Wegen der Abkopplung von der internationalen Entwicklung mussten viele deutsche Chirurgen ihre Fähigkeiten in den Nachkriegsjahren im Ausland ergänzen und vervollständigen. Aus der wiederherstellenden Plastischen Chirurgie in der Not ist die „Schönheitschirurgie“ entstanden.

Der medizinische Fortschritt der letzten Jahrzehnte hat die Möglichkeiten der Plastischen Chirurgie eindrucksvoll erweitert. Vor allem die Entwicklung mikrochirurgischer Techniken brachte eine neue Qualität. Des Weiteren basieren die Fortschritte in der Plastischen Chirurgie auf minimal-invasiven Techniken, der Endoskopie, der Fettabsaugung oder dem Einsatz von Implantaten.

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